GTK Krefeld

    Myomsprechstunde

    Für spezielle Fragen rund um das Thema "Myom" können Sie gerne einen Termin in unserer Spezialsprechstunde unter der Telefonnummer 02151-80600 vereinbaren.

    Nachfolgend haben wir einige grundlegende Informationen für Sie zusammengetragen.


    Was sind Myome?
    Ein Myom ist eine gutartige Wucherung von Muskelgewebe in der Gebärmutterwand und gehört zu den häufigsten Unterleibstumoren der Frau (~25%). Da Myome für ihr Wachstum Hormone benötigen, treten sie erst nach der Geschlechtsreife auf und wachsen nicht mehr, wenn die Menopause erreicht ist. Die genaue Ursache für die Entstehung ist nicht bekannt. Die Wahrscheinlichkeit einer Bösartigkeit liegt bei Frauen im gebärfähigen Alter unter 0,5%.

    Welche Symptome können auftreten?
    Die meisten Patientinnen sind beschwerdefrei. Abhängig von der Lage, der Größe und des Wachstums können diese Muskelknoten jedoch auch unterschiedliche Probleme hervorrufen.

    Häufige Symptome:

    • Starke Periodenblutungen
    • Zwischenblutungen
    • Blutarmut (Anämie)
    • Schmerzen / Druckgefühl im Unterbauch
    • Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
    • Verstopfung
    • Unfruchtbarkeit
    • Komplikationen in der Schwangerschaft
    • Risiko der Frühgeburt

    Wann ist eine Behandlung notwendig und welche Möglichkeiten gibt es?
    Bei beschwerdefreien Patientinnen ist ein zuwartendes Vorgehen ausreichend. Kommt es zu Symptomen, sollte eine Therapie abhängig vom Alter, Ausmaß der Beschwerden, Größe und gegebenenfalls Wachstumsgeschwindigkeit der Myome eingeleitet werden.

    Therapieoptionen:

    1. Medikamentöse Therapie:
    Hormonelle Kontrazeptiva:
    Diese Medikamente können zu einer Regulation und Verminderung der Periodenblutung führen. Dies ist besonders bei Patientinnen eine Möglichkeit, die unter Schmerzen während der Periodenblutung und  / oder einer verlängerten Periodenblutung leiden und konsekutiv eventuell eine Blutarmut (Anämie) entwickeln.

    GnRH-Analoga:
    Verhindern die Bildung von Östrogen in den Eierstöcken. Da das Myomwachstum hormonbedingt ist, kommt es zu einem Rückgang der Myomgröße. Zudem wird auch die Periodenblutung verhindert. Aufgrund der möglichen Nebenwirkungen (z.B. Wechseljahresbeschwerden) kann man diese Therapie meist nur zeitlich begrenzt einsetzen. Nach Absetzen der Therapie kommt es häufig rasch zu einem erneuten Myomwachstum.

    Ulipristalacetat (Esmya®)
    Dieses recht neue Medikament greift auf der Ebene der Muskulatur und der Schleimhaut in die Hormonwirkung ein und blockiert dort die Stimulation zum Myomwachstum und zur verstärkten Blutung. Die Hormonbildung der Eierstöcke wird nicht beeinflusst. In den meisten Fällen kommt es zu einer Minderung oder sogar Aufhebung der Periodenblutung (meist nach zwei Wochen), oft auch zu einem Rückgang der Myomgröße. Die Therapie ist sowohl als Kurzzeittherapie möglich, insbesondere als vorbereitende Maßnahme für eine operative (laparoskopische) Myomentfernung. Sie kann jedoch auch in Form wiederholter Zyklen erfolgen. Die Einnahme erfolgt täglich über 3 Monate (=1 Zyklus); bei einer Langzeittherapie kann ein erneuter Zyklus begonnen werden sobald eine Periodenblutung wieder eintritt.

    2. Radiologisch-interventionelle Therapie
    Uterusarterien (=UAE):
    Hierbei werden die Gefäße, die das Myom versorgen, künstlich verschlossen. Über eine große Arterie in der Leiste wird ein Katheter unter Röntgenkontrolle in das Gefäß eingeführt, welches die Gebärmutter hauptsächlich mit Blut versorgt. Mittels kleinster Kunststoffkügelchen wird das Gefäß, welches nachfolgend auch das Myom versorgt, verschlossen (künstlicher Infarkt). Die reduzierte Blutversorgung führt dazu, dass das Myom kleiner wird. Die Durchblutung der Gebärmutter wird durch kleinere Gefäße aufrechterhalten. Bei noch bestehendem Kinderwunsch ist diese Methode jedoch nicht die erste Therapie der Wahl. Die Strahlenbelastung ist etwas höher als die eines Langstreckenfluges in 10 Kilometern Höhe

    Fokussierter Ultraschall (=FUS):
    Ultraschallwellen werden auf das Myom gebündelt und erwärmen dieses. Dadurch kommt es zu einem Untergang der Myomzellen und das Myom schrumpft im weiteren Verlauf.
    Während des gesamten Eingriffes liegt die Patientin in einem Magnetresonanztomographen (MRT), um das Myom zu lokalisieren und die Ultraschallwellen richtig zu platzieren. Abhängig von der Größe dauert der Eingriff 1-3 Stunden; bei großen Myomen auch länger.
    Dieses Verfahren eignet sich nicht bei allen Myomen. Hier ist vor allem deren anatomische Lage ausschlaggebend. Bei Myomen größer als 10 cm, sowie bei mehr als 3 Myomen wird diese Methode nicht empfohlen. Ebenso ist die Studienlage bei noch bestehendem Kinderwunsch nicht eindeutig.

    3. Operative Therapie
    Myomenukleation:
    Mittels diesen Eingriffes werden die Myome unter Erhalt der Gebärmutter entfernt. Die Gebärmutterwand wird dabei durch sorgfältige Nahttechniken verschlossen. Dieses Verfahren eignet sich sowohl für Frauen mit noch bestehendem Kinderwunsch als auch für jene mit abgeschlossener Familienplanung.

    Je nach Lokalisation und Größe der Myome können diese über verschiedene Zugangswege entfernt werden:

    • Über die Scheide per Gebärmutterspiegelung = Hysteroskopie
    • Über eine Bauchspiegelung (Laparoskopie = „Schlüssellochchirurgie“)
    • Über einen Bauchschnitt (Laparotomie)

    Gebärmutterentfernung (Hysterektomie):
    Bei Patientinnen mit abgeschlossener Familienplanung und vielen oder großen Myomen ist dieses Verfahren im Vergleich zur isolierten Entfernung dieser Myome nicht selten die weniger belastende Maßnahme. Die Gebärmutter kann über verschiedene Zugangswege und in unterschiedlichen Varianten entfernt werden (siehe Kapitel Hysterektomie).