Dysplasie-/Kolposkopiesprechstunde

Für spezielle Fragen rund um das Thema „Dysplasie“ können Sie gerne einen Termin in unserer Spezialsprechstunde unter der Telefonnummer 02151-80600 vereinbaren.

Nachfolgend haben wir einige grundlegende Informationen für Sie zusammengetragen.

Was ist die Krebsvorsorgeuntersuchung der Frau?

Keine andere Methode zur Krebsfrüherkennung ist so erfolgreich wie die Zellabstrichuntersuchung beim Gebärmutterhalskrebs. Im Rahmen der gynäkologischen Früherkennung nimmt der Arzt ab dem 20. Lebensjahr im einjährigen Intervall einen Zellabstrich vom Gebärmutterhals und kann damit bereits im Vorstadium eine eventuell vorliegende Erkrankung erkennen und behandeln. Der sog. Pap-Test ist ein wichtiger Bestandteil der jährlich empfohlenen Krebsfrüherkennungsuntersuchung. In den letzten Jahren gewinnt die HPV-Diagnostik zunehmend an Bedeutung.

Was ist eine Dysplasie?

Von Natur aus unterliegen die Zellen und das Gewebe am Gebärmutterhals (wie an anderen Organen auch) einem ständigen Wandel: wie an der Hautoberfläche werden ältere Zellen abgestoßen, während neue Zellen nach oben wachsen.

Wie die Zellen der Haut schützen auch die oberflächlicen Zellen des Gebärmutterhalses (Zervix) vor äußeren Einflüssen. Von ihnen werden z.B. Entzündungen verursachende Keime und Viren abgewehrt. Dabei schalten die Zellen sozusagen in einen Alarmmodus, den man unter dem Mikroskop in ihrer Formveränderung erkennen kann. Bestimmte HPV-Viren (humanes Papilloma Virus) können sich manchmal dennoch in die Zellen einnisten. Dort verursachen sie eine ständige Abwehrbereitschaft und damit auch Formveränderung, die man als Dysplasie bezeichnet. Diese Dysplasien werden in verschiedenene (Schwere-)Grade eingeteilt.

Eine Dysplasie an sich ist kein bösartiger Befund. Eine Dysplasie kann aber ab einem gewissen Schweregrad zu einem später, nicht bestimmbaren Zeitpunkt in einen solchen übergehen.

Was ist die Kolposkopie? 

Mit einem Kolposkop lässt sich das äußere weibliche Genitale (Vulva), die Scheide und vor allem der Gebärmutterhals (Zervix) wie unter einem Mikroskop betrachten. Die Untersuchung erfolgt im Rahmen einer üblichen gynäkologischen Untersuchung. Die Patientin sitzt dazu auf dem gynäkologischen Stuhl, wobei das Kolposkop ähnlich einem Mikroskop an sie herangeführt wird. Es ist mit einer speziellen Optik ausgestattet, wodurch die detaillierte Betrachtung von Vulva, Scheide und Gebärmutterhals mit starker Vergrößerung ermöglicht wird.

Diese Untersuchungsmethode wird angewendet, um unklare oder auffällige Befunde im Krebsvorsorge-Abstrich (PAP-Abstrich) weitergehend abzuklären.

Was erwartet Sie in der Spezialsprechstunde für Kolposkopie und Dysplasie? 

In einem Vorgespräch werden Ihre Fragen gemeinsam mit den bisher vorliegenden Befunden (von Ihrem/r betreuenden Gynäkologen/in) noch einmal in Ruhe besprochen. Allgemeine Fragen zu Pillen- und Medikamenteneinnahme, Schwangerschaften und früheren Operationen vervollständigen die Vorgeschichte.

Anschließend erfolgt die Untersuchung mit dem Kolposkop statt (s.o.). Dabei wird die Reaktion des Gewebes auf verschiedene Färbelösungen unter Sicht beurteilt, z.B auf Essigsäure und Jod. Diese Prozedur ist nicht schmerzhaft und entspricht im Ablauf einer normalen gynäkologischen Untersuchung.

Anschließend wird mit einem kleinen Bürstchen ein Abstrich von Ihrem Gebärmutterhals entnommen, wie Sie es vom Vorsorgeabstrich bei Ihrer Frauenärztin/ Ihrem Frauenarzt kennen. Das Einführen des Bürstchen etwas weiter in den Gebärmutterhals kann bei manchen Patientinnen ein leichtes Ziehen verursachen.

Neben einem gezielten Zellabstrich sind gelegentlich zusätzlich an einer oder mehreren Stellen, die mit bloßem Auge bzw. dem Kolposkop nicht ausreichend sicher zu beurteilen sind, kleine Gewebeprobe (Biopsie) zu entnehmen, die daraufhin feingeweblich (mikroskopisch) im Institut für Pathologie Viersen untersucht werden. Kommt es bei der Entnahme zu einer leichten Blutung, wird diese mit einem kleinen Tampon aufgefangen, den sie nach einer empfohlenen Zeitangabe zu Hause selbst entfernen können.

Ihre Untersuchungsergebnisse und unsere damit verbundene Empfehlung zum weiteren Vorgehen werden nach Eingang aller Ergebnisse an Ihre/n Frauenärztin/Frauenarzt geschickt.